Udo Stolte besucht unser Gartenbau-Projekt im afghanischen Frauengefängnis

„Ich hätte nicht gedacht, dass man mich als Mann überhaupt in das Frauengefängnis hineinlässt. Aber ich durfte! Vor einigen Monaten hat unsere Mitarbeiterin Gudrun Göttler ein Projekt mit 25 dort einsitzenden Frauen gestartet: Sie weiht die Frauen theoretisch und praktisch in die Geheimnisse des Anbaus von Gemüse und Blumen ein.  Ich konnte die Frauen beobachten, wie sie mit Begeisterung ihre Beete bestellen und pflegen. Es scheint ihnen Mut und Hoffnung zu geben, sich mit dem wachsenden Grün zu beschäftigen. Die Gefängnisdirektorin freut sich ebenfalls über unser Projekt und schwärmt: „Ich wünsche mir, dass alle Mauern hier hinter den Pflanzen unsichtbar werden und alles nicht mehr nach Gefängnis aussieht, sondern wie ein großer Garten.“

Als sie mit uns redet, beobachte ich, wie ein kleiner Junge, der Sohn einer Insassin, sich an den frisch geernteten Radieschen zu schaffen macht und diese mit sichtlichem Genuss verspeist.“

Hier einige Sätze von den Frauen:

  • „Ich weiß nun, dass ich zu etwas zu gebrauchen bin, was anderen und mir Freude macht.“
  • „Die Arbeit macht mich glücklich, ich bin nicht mehr so aggressiv. Ich kann meine Wut wegarbeiten.“
  • „Ich weiß nun, dass ich schlau genug bin um etwas zu lernen, lernen macht mir Spaß. Jetzt möchte ich noch lesen und schreiben lernen.“
  • „Wir können essen, was wir anbauen, das macht mich stolz.“
  • „Meine Kinder sehen etwas Schönes wachsen und nicht nur das Trostlose, das ist gut und hilft mir hier besser zurecht zu kommen.“
  • „Vielleicht kann ich später ein Stück Land bearbeiten und das Gemüse verkaufen. Ich hoffe meine Familie gibt mir eine Chance.“

Wenn die Frauen dann aus dem Gefängnis entlassen werden, bekommen sie von uns eine Grundausstattung mit Gartengeräten und Saatgut. So fallen sie dann nicht „ins Leere“, sondern können mit frischem Mut gleich loslegen.

Zu dem Report gibt es eine Pressemitteilung unter: Pressemitteilung „Frisches Grün hinter grauen Mauern“

Dieses Projekt kostet 22.000 Euro im Jahr, es benötigt noch finanzielle Unterstützung. (Projekt Frauengefängnis, Projekt-Nr.: 6160)

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